Bibliothek

cf: Der Park

Beim Institut angekommen schob er die große Kirchentür auf und ging zum Fahrstuhl. Oben angekommen gab es einen langen Flur, der zu mehreren Zimmern führte. Ganz hinten im Gang war eine große Tür. Dahinter befand sich die Bibliothek. Dort angekomemn ließ Shane einfach die Sporttasche des Mädchens fallen und ließ sich in einen Sessel plumpsen.

Daphne war ihm einfach gefolgt. In der Bibliothek angekommen starrte sie Shane misstrauisch an. "Solltest du mir irgendwas antun. Ich bin schneller. Und du solltest nicht vergessen, dass ich fechten kann." warnte sie ihn.

"Oh Wahnsinn, du kannst fechten..", sagte er ironisch. "Ich kann Messerwerfen, Schwertkampf, Bogenschießen und jegliche sonstige Verteidigungsart...inklusive fechten." Er deutete auf den anderen Sessel und wartete darauf, dass sie sich endlich setzte.

Daphne verengte ihre Augen leicht zu schlitzen. "Angeber..." murmelte sie leise und ließ sich in den Sessel plumpsen. "Also. Warum hast du mich hier her verschleppt?" fragte sie ihn.

"Weil du ein Nephilim bist...und es...wie ich merken musste...nicht weißt.", sagte er und strich sich einmal durch seine blonden Locken.

"Ein...was?" Daphne glaubte, sie hatte sich verhört." Was ist ein Nephilim?"

"Ein..ähm...Halb-Engel sozusagen.", sagte er und seufzte. "Wir beschützen die Menschen vor Vampire, Werwölfen, Damonen, Feenwesen und diesen ganzen Idioten."

Plötzlich fing Daphne an zu lachen. "Ein Halbengel? Ich? Das glaubst du doch wohl selbst nicht." Doch sie zweifelte. Vielleicht konnte es doch sein. Scließlich kannte sie ihre wirklichen Eltern nicht.

Erst lachte das Mädchen, aber dann schien sie doch stutzig zu werden. Jetzt lachte Shane. "Wohl doch nicht so sicher, hm?", fragte er grinsend. "Is dir noch nie etwas auffälliges passiert? Mal gedacht, du hättest ein großes Reptil in Brooklyns Innenstadt gesehen? Oder nen Typ mit langem schwarzen Mantel und blutigen Zähnen? Oder mich? Ritter der Herzen?" Er lachte selbstüberzeugt und spielte mit seinem Dolch herum.

Daphne verdrehte nur die Augen. Doch was er sagte, stimmte. Sie hatte tatsächlich mal solche Gestalten gesehen und war dann schnell gegangen. An diesen Abenden hatte sie keine Augen mehr zu bekommen. Solche Angst hatte sie gehabt. "Du? Ritter der Herzen? Das ich nicht lache." meinte sie spöttisch und schaute ihn mit hochgezogenden Augenbrauen an.

"Also die anderen Mädchen finden mich reizend.", sagte er grinsend, als plötzlich sein Handy klingelte. Er seufzte und nahm ab. "Ja?...Im Institut. Komm erstmal her, dann erklär ichs dir...ja, ich hab jemanden mitgebracht...Bye." Er legte wieder auf und steckte sein Handy zurück in seine Hosentasche.

"Was die wohl an dir finden?" Sie schaute ihn ein wenig angewidert an. "Ich seh nichts tolles an dir." meinte sie und warf ihm einen kurzen Blick zu. Sein Handy klingelte und es war nur ein kurzes Gespräch. "Einer deiner tollen Freunde?"

Shane rollte gleichgültig mit den Augen. "Du bist auch nicht der beste Fang. Und das war Chalene. Sie ist auch Nephilim."

"Uuuhhh. Deine Freundin?" neckte sie ihn, schlug ihre Beine übereinander und beugte sich leicht vor. Schalk glänzte in ihren Augen.

"Zu deiner Beruhigung, nein ich bin noch zu haben.", sagte er und grinste schief. "Willst du was trinken?"

"du bist ganz schön eingebildet. Weißt du das eigentlich?" meinte sie. "Nein, hab kein Durst. Außerdem hab ich eine Wasserflasche mit." meinte sie. "Erzähl mir noch ein wenig mehr über Nephilim. Was haben sie für Fähigkeiten und so?" wollte sie wissen.

Er lachte amüsiert. "Fähigkeiten?" Er atmete einmal tief durch und seufzte dann. "Hm..wir können gut kämpfen...was aber mehr an unserer Ausbildung liegt. Aber wir können uns mit Stelen Runen auftragen, die uns..schneller machen, uns heilen...und von Ängsten befreien...also so ziemlich für alles.", sagte er und öffnete die ersten Knöpfe seines Hemdes. Auf seinem Körper sah man unzählige Narben, die jeweils eine Rune darstellten.

"Lach nicht so dämlich. An meiner Stelle würdest du auch fragen." sagte sie sichtlich verärgert. Dennoch betrachtete sie neugierig seine Runen auf seinem Oberkörper. "Aha und wie sieht so ein Stelen aus?" wollte sie weiter wissen. Hab ich dann auch solche Runen am Körper? "Warum kann man aber mich sehen?" wollte sie auch noch wissen. "Und das obwohl ich , angeblich, ein Nephilim bin?"

"Weil du gesehen werden wolltest.", sagte er. "Wenn ich will, dass mich die anderen sehen, dann werden sie das."
Er kramte seine Stele heraus. Es war ein spitzes, kristallenes Ding, dass in seiner Form an eine Art Schwert erinnerte.

"Ah, cool." sagte Daphne doch sichtlich bewundernd. Sie lehnte sich weit vor und nahm es ihm einfach aus der Hand. Dann betrachtete sie es neugierig. "Und damit ritzt man sich diese Runen ein? Tut das nicht tierisch weh?"

"Man gewöhnt sich dran.", sagte er und zuckte mit den Schultern. "Aber wag es nicht, es auszuprobieren! Das erfordert übung. Und wenn man die Runen nicht kennt, beziehungsweise sie falsch zeichnet, kann wer weiß was passieren."

"Ah." Sie nickte nur und gab ihm dieses ungewöhnliche Ding zurück. "Und auf was warten wir jetzt bzw. auf wen?" wollte sie nun wieder wissen.

"Chalene ruft die anderen an. Wir warten einfach darauf, dass irgendwer herkommt. Ich hab nähmlich keine Ahnung was ich mit dir machen soll."

"Laufen lassen? Ich seh das hier nämlich als Entführung an." sagte sie monoton. "Ich bin nicht freiwillig hier hergekommen."

"Fängst du schonwieder damit an?! Du gehst mir ganz schön auf den Keks, Kleine."

"Tja, das hättest du dir eher überlegen sollen." meinte sie angenervt. "Schließlich hast DU mich ja entführt. Ach ja, was soll ich jetzt meinen Eltern sagen? Sie werden sich Sorgen machen, wenn ich nicht mehr auftauche. Kannst du mir DAS mal verraten, du Klugscheißer?"

"Erstens, habe ich dich nit entführt...wir hatten einen Kompromiss und du bist mit mir mitgekommen...ich habe dich nicht gewaltsam hergebracht...zweitens, das mit deinen Eltern klären wir später."

"Einen Kompromiss, dass ich nicht weglaufe. Aber wir haben nie was mit folgen abgemacht." meinte sie energisch. Sie stand auf und baute sich vor ihm auf. "Ich werde jetzt nach Hause gehen und es ist mir egal, ob es dir passt, oder nicht. Du bist nicht mein Vater." Sie nahm ihre Sporttasche und war dabei zu gehen.

"Warte!", rief er, rannte zur Tür und stellte sich vor sie hin. "Du kannst jetzt nicht gehen. Warte doch bitte, bis jemand da ist."

"Nein!" sagte sie stur. Und versuchte ihn zur Seite zu schieben, was sich doch als sehr erfolglos darstellte. "Geh mir aus dem Weg."

"Nein.", meinte er nur und blieb stehen wo er war. "Geh zurück und setz dich hin."

"Nein." sagte sie bestimmt und schaute ihn herausfordernd an. "Versuch mich doch zu zwingen. Du wirst es nicht schaffen."

"Ich könnte dir ne Rune verpassen...dann wirst du die ganze Zeit da vorn im Sessel sitzen und schön schlafen."

"Das wirst du nicht wagen." sagte sie und schaute ihn misstrauisch an. Daphne ging von selbst einige Schritte rückwärts. "Ich warne dich." Schnell kramte sie aus ihrer Sporttasche ihren Degen und hielt ihm ihn unter die Nase.

Jace lachte und hatte sie mit zwei schnellen Griffen entwaffnet. Triumphierend hielt er den Degen in der rechten Hand und balancierte dessen Gewicht aus. "Netter Degen...ziemlich teuer, oder?"

Daphne schrie auf. "Was soll das? Gib mir den wieder her." Sie versuchte ihm ihn wieder wegzunehmen. "Ja, der war teuer und ich warne dich, wenn der auch nur EINEN Kratzer hat durch dich, wirst du das nicht überleben."

Er lachte und gab ihr die waffe zurück. "Du kannst nicht gegen mich kämpfen...das ist sinnlos."

Daphne nahm ihm ihren Degen ab und richtete ihn gegen Shane. "Doch, das kann ich." sagte sie mit einem herausfordernden Blick.

"Na schön...stoß zu..es stört mich herzlich wenig.", sagte er und hielt seine Stele fest in der rechten Hand. Der Degen war ein Sportdegen, er war forne abgerundet und wäre soweiso nicht gefährlich für ihn.

Daphne senkte ihren Degen. "Ich werde ihn nicht gegen dich benutzen." meinte sie seufzend. Es sah wohl so aus, als wenn sie nachgeben musste. Warum musste ihr Leben nur so enden? "Dafür ist er mir zu schade." setzte sie hinzu.

Shane lachte wieder. "Weißt du was? du machst es dir unnötig schwer. Setz dich doch einfach hin und warte ab."

Daphne plusterte beleidigt ihre Wangen auf. Sie öffnete ihre große Sporttasche und legte ihren Degen rein. Dann setzte sie sich auf den Sessel und schloss die Augen. Dabei lehnte sie ihren Kopf nach hinten und dachte nach.

"Na endlich.", murmelte Shane vor sich hin, schob den Riegel vor die Tür und setzte sich wieder in den anderen Sessel. Er seufzte gestresst und massierte sich die Schläfen.

Daphne grinste süffisant. Tja, das hatte Shane nun davon. Er hätte es sich eher überlegen sollen, bevor er sie entführte. Sein Problem, nicht ihrs. "Na, bereust du es schon?"

"Was soll ich bereuen?", fragte er genervt. Er war kurz davor vor Wut irgendwas umzuschmeißen.

"Überleg doch mal. Mich hier hergebracht zu haben. Nerve ich dich?" fragte sie mit einem unschuldigen Ton.

"Nerven?! Das ist untertrieben, wirklich! Jedes andere irdische Mädchen ist mir lieber wie du!", meinte er wütend. Wenn er sich sonst den Menschen zeigte kamen die Mädchen nur an um mit ihm zu flirten, doch dieses Mädchen war wirklich kein Spaß.

"Ha, und es geht noch weiter. Solange bis ich endlich gehen darf." Sie öffnete ihre Augen und schaute ihn belustigt an.

"Glaub mir, am liebsten hätte ich dich auf der Bank dort sitzen lassen. Ich hab mir nicht ausgesucht dich mitzunehmen."