Wenn das Schicksal nicht so will wie man selbst...

Hinter ihr fiel die Tür mit einem lauten Knall ins SChloss. Nein, man konnte wirklich nicht behaupten, dass Cynthia gute Laune hatte. Sie tobte. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Sobald sie sich alleine glaubte, griff sie nach einem der samtenen Kissen auf ihrem Bett und warf es an die Wand.
Wie hatten sie es ihr so lange verschweigen können! Das musste einfach schon länger besprochen worden sein. Es musste festgestanden haben. Irgendwann. Aber nein, Cynthia fluchte nicht. NOch immer hing sie an ihrer Erziehung.
Sie und Taron?
Der Taron!
Wie nur?!
Sie setzte sich auf den Bettrand und ließ den KOpf in die Handflächen sinken.

Taron bewegte sich ziemlich langsam für seine Verhältnise auf die große Eichentür zu. Die Tür die zu Cynthias Zimmer führte. Cynthia...
Wie konnte sein Vater nur soetwas ohne ihn beschließen? Es war einfach unmöglich.
Taron würde seine Kinder ganz bestimmt nie zu einer Verlobung zwingen...oder sie ihnen ganz verschweigen.
Schließlich stand Taron vor der Tür und atmete noch ein paar mal tief ein, ehe er klopfte. Ohne auf eine Antwort zu warten betrat er den Raum.
,,Könntest du -ja, Taron verzichtete gern auf Förmlichkeiten- mir sagen, warum du einfach verschwunden bist?" ,fragte er mit fester Stimme.
Es war ihm selbst ein Rätsel, wie er immer so überzeugend ernst sein konnte, obwohl er in seinem Innern vor Wut über die Entscheidung seiner Eltern bebte.

Cynthia zuckte zusammen, sah aber nicht auf.
Er war ihr gefolgt! So eine Unverschämtheit! Das würden ja tolle Jahre der Ehe werden, die irgendwann entsteht, wenn sie keine Privatsphäre besitzen durfte. Das war einfach...gemein.
Und nun wollte er in so einem TOn von ihr erfahren, wieso sie gegangen war. Er redete in einem solche Ton mit ihr! Und er siezte sie nicht mal mehr! nur weil sie verlobt waren?
Sie würde ihm gar nicht sagen.
"Ich bin Ihnen keine Rechenschaft schuldig", meinte sie leise, war sich aber sicher das er es verstand. "Und ich haben Ihnen nicht erlaubt, mein Zimmer zu betreten."

Auf Tarons Gesicht erschien ein breites Grinsen. Na das würden ja lustige Jahre werden. ,,Oh, ich hoffe sie werden mir da nochmal verzeihen." ,sagte er und es war ein klein wenig draus zu entnehmen, dass er sich über ihre Reaktion lustig machte. Klar, es war ziemlich blöd gewesen von ihren Eltern, aber gleich so zu übertreiben? Sie tat ja fast so, als wäre Taron daran schuld. Und das war er bei weitem nicht. Er hätte niemals zugestimmt, hätte man ihn gefragt. Er hielt nichts von der ach so tollen Prinzessin, wie die meisten anderen. Sie war ziemlich verwöhnt, und das fand er eher schrecklich.
Cynthia passte einfach grundlegend nicht zu Taron!

Cynthia schloss kurz die Augen dann nahm sie di eHände vom Gesicht und blickte ihn an. Sie hoffte wirklich, dass sie nicht geweint hatte, aber sie konnte es jetzt nicht nachprüfen, da sie sich nicht allzu offensichtlich an die Wange fassen wollte.
"Du hast ja genug Jahre Zeit, um darauf zu warten", antwortete sie in ihrer gewöhnlichen, sanften Stimm, als er meinte, er hoffe sie verzeihe ihm. "Aber ich glaube der Fehler war doch da."
Sie runzelte leicht die Stirn.

Taron runzelte die Stirn ebenfalls. Hatte sie geweint? Es sah ganz danach aus. ,,Also...Cynthia." ,begann Taron und kratzte sich kurz im Nacken, setzte dann allerdings wieder sein Pokerface auf. ,,Ich hab mir das ganze genausowenig ausgesucht wie du, und ich hoffe, wir können das einigermaßen angenehm überstehen." ,sagte er halbwegs freundlich und sein rechter Mundwinkel zuckte zu einem freundlichen Lächeln.

Cynthia klappte der Mund auf.
"Ich meinte, dass du in mein Zimmer eingedrungen bist", sagte sie leicht schockiert. Sollte sie mit ihm jetzt über IHRE arrangierte Ehe. Das konnte nicht gut laufen. "Ich hoffe es auch, hege doch aber keine Hoffnungen. Keine wahren. Es ist etwas, worin ich kein Wort zu reden hatte und meine Enttäuschung gilt vor allem meinen eltern." meinte sie und blickte ihn direkt an. Das war ein klarer Wink mit dem Zaunpfahl.

Taron verschränkte die Arme vor der Brust, während er seine Frau betrachtete. Sie war, und das würde er niemals zugeben, wirklich ausgesprochen hübsch. ,,Jetzt kann man an der Situation allerdings nichtsmehr ändern." ,bemerkte Taron und hielt sich gerade noch zurück, wieder zu grinsen. ,,Ganz grob geschätzt würde ich sagen, das Leben geht weiter." ,fügte er gewissenhaft hinzu.
Wenn man sich Taron so anschaute, würde man vermutlich nur auf ihn Spucken wollen. So wie er dastand, arrogant und selbstgefällig. Schaute auf Cynthia, die ihn mit den verweinten Augen betrachtete, hinab, als würde ihn das ganze belustigen.

Langsam ging ihr sein Gerede auf den Keks. Hallo? Er sagte es einfach vor sich hin, schien es zu akzeptieren und schaute sie an, als wäre sie verrückt oder als würde er sie am liebsten Auslachen.
Sowas konnte sie einfach nicht ab.
"Klar, weiterleben", murmelte sie und sah ihn an. "Aber nicht so! Außerdem, wer sagt, dass man nichts ändern kann." Ihr Blick wurde herausfordernd. "Du? Also ich glaube nicht daran. Glaubst du, ich gebe einfach so auf? Lasse das mit mir machen?"

Taron zog die Augenbrauen hoch. Wollte sie ihm etwa drohen?
,,Ich glaube du hast keine andere Wahl." ,sagte er und seine Lippen kräuselten sich. ,,Auch ich nicht." ,fügte er hinzu und musterte Cynthia mit einem abwertenden Blick.
Er fand sie, um genau zu sein; umwerfend! Aber wie schon erwähnt, das würde er niemals zugeben.

"Ich bin die Prinzessin verdammt nochmal!", dies war wohl damals die einzige Situation gewesen, wo Cynthia wirklich die Kontrolle verloren hatte. Sie stmapfte mit dem Fuß auf wie ein kleines Kind. "Ich kann vielleicht noch etwas machen..." Verzweifelt ging sie im Zimmer au und ab.
"Und ich könnte mich einfach weigern, JA zu sagen."

Taron starrte Cynthia erst eine Weile schräg an. Mit einer solchen Reaktion hatte er nicht gerechnet. Wirklich nicht.
,,Dich wie ein kleines Kind zu verhalten wird dir auch nicht sehr hilfreich sein." ,sagte er kühl. Es schien sie wirklich sehr zu beschäftigen. Taron allerdings sah das Problem nicht. Na und, war er halt verlobt...er würde sich genauso verhalten wie zuvor auch schon.

(occ: also wie ein komplettes arschloch*gg*)

Cynthia funkelte ihn an. "Hör auf mich dauernd zu beleidigen, du..."arrogantes, eitles Großmaul, dass eigentlich ein Nichts ist, auf das ich jetzt aber angewiesen bin. "Ich gebe nicht auf. Du bist vielleicht"ein solches Weichei"ein Kerl, der sich immer gleich mit Situationen abfindet und nichts über sein Leben entscheidet- so bin ich nicht!"Wirklich nicht? was fürne lüge.

Taron konnte wiedermal nicht anders, er grinste. Irgendwie war Cynthia ja richtig süß, und vielleicht würden die Jahre mit ihr besser werden als gedacht.
,,Ich beleidige dich nicht, ich halte dir bloß die Wahrheit vor Augen. Wenn du sie nicht abkannst ist das dein Problem." ,sagte er.
Nun ging Taron einen Schritt rückwärts auf die Tür zu. Vielleicht sollte er sie einfach in Ruhe lassen und ihr etwas Zeit gönnen. Irgendwann würde sie vielleicht sehen, was für ein Los sie da gezogen hat.

"Wenn ich sie nicht abkann?", wie redete er mit ihr? Wieso redete er SO mit ihr! Das war wirklich unverschämt. "In deinen Augen mag es die Wahrheit sein, in meinen ist es das genaue Gegenteil."
Sie sah, wie er sich langsam aus dem Zimmer zurückziehen wollte.
"Jetzt möchtest du dich also verziehen?"

Das realtiv gute Bild von Cynthia schwand. Sie wurde echt nervig..
,,Ich verziehe mich nicht, ich wollte dir einfach etwas Ruhe gönnen." ,verteidigte er sich und seine Hände ballten sich zu Fäusten. ,,Weißt du...." ,setzte er an, grinste schräg und versuchte es von neuem. ,,Wisst ihr, wenn ihr die Augen mal öffnen würdet, würdet ihr sicherlich erkennen, dass es auch garnicht so übel ist, verlobt zu sein." ,sagte er gespielt freundlich.

Ruhe? Ja, Ruhe war gut. Cynthia seufzte schwer, ging ein paar Schritte rückwärts und ließ sich auf ihr Bett fallen. "Ich öffne die Augen nicht", meinte sie leise und tatsächlich hielt sie die Lider unten. "Ich will gar nichts mehr sehen..."
Sie hoffte, er würde jetzt gehen.
Jetzt wars perfekt.